Sie sind hier: / CD

Werner Lutz

Fremde in der Stadt - (CD)

Im Zentrum des im März 2017 erschienenen Albums von Werner Lutz "Fremde in der Stadt" (eingespielt mit den Begleitmusikern Mario Bock (Saxophon) und Rüdiger Miller (Keyboards)...
Art.Nr.: NOL-01690
Fremde in der Stadt - (CD)
Label: Diverse
2 Wochen
10,00 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.

… steht der Kampf gegen die Rechtsentwicklung in unserer Gesellschaft. Werner Lutz hatte im Frühherbst 2014 – in der Zeit der ersten großen Flüchtlingswelle, die Deutschland erreichte und wo in vielen Städten bereits Zeltlager errichtet werden mußten – die Gelegenheit, in seiner Heimatstadt für einige Wochen ein Erstaufnahmelager zu verwalten.

Die gesellschaftliche Herausforderung, die sich mit der Aufnahme von vielen zehntausend Flüchtlingen für unser Land stellt, wird im Lied “Fremde in der Stadt” skizziert. Flüchtlinge und Fremde bereichern unser Land, unsere Städte und Straßen, unser Leben. Flüchtlinge gehören zu uns, haben überall bei uns ihren Platz.

Unter den zehn Liedern des Albums gibt es seit langer Zeit wieder mehr in fränkischer Mundart zu hören. Das ist hörbar bereits beim ersten Stück, dem “Flaschensammelblues”, einem Song über den “Flaschensammelking” eines Viertels, der Flaschensammelreviere einteilt und das Flaschensammeln zur Chefsache macht….

Bereits bei diesem ersten Lied kommt mit der Hammondorgelbegleitung die Stärke des Keyboarders Rüdiger Miller zum Ausdruck. Zwei der Titel sind bereits auf früheren Alben erschienen. Das Lied “Der Sündenbock” wurde mit einem aktualisierten Text versehen. – Nein, Geschichte wiederholt sich nicht. Die Republikaner mit Schönhuber an der Spitze, die Anfang der 1990er Jahre in vielen Parlamenten vertreten und kurz davor waren, in den Bundestag einzuziehen, gibt es nicht mehr. – Zur AfD heute gibt es durchaus einige Parallelen – allerdings in einer anderen Zeit.

Gemeinsam haben beide Gruppierungen die Tatsache, daß für ihre Anhänger die Suche nach Sündenböcken charakteristisch ist. Der zweite Song, der vor vielen Jahren schon veröffentlicht wurde, ist ein Lied zu dem Thema Euthanasie (in fränkischer Mundart): “Herr Doktor hams mein Bubn gsehn”. Das Kapitel der barbarischen, medizinischen Quälerei von kranken und behinderten Kindern, und deren systematische Ermordung in der NS-Zeit ist nach wie vor das dunkelste und am wenigsten aufgearbeitete.

Bei anderen Liedern gegen rechts geht es um das Alltagsgeschäft, sie sind entstanden als Beiträge für Auftritte von Werner Lutz (häufig mit Mario Bock) bei Aktionen gegen Nazis. Das Lied “Pegida” gehört dazu, ebenso die – im Stil eines bayerischen Volksliedes interpretierte – Skizzierung eines gestandenen Kommunalpolitikers, der mit seinem Dorf gegen Flüchtlinge ins Feld zieht (“Unser Landrat”).

Das von einigen bekannten deutschen Liedermachern (Wecker, Wader, Höhner) in letzter Zeit populär gewordene Volkslied-Revival ist an Werner Lutz nicht vorübergegangen. Sein persönlicher Beitrag dazu ist eine textliche Neufassung des Liedes “Im Krug zum grünen Kranze”. Den Schluß des Albums bildet ein ruhigeres Lied, mit dem geschichtlich daran erinnert wird, daß es auch andere faschistische Diktaturen gab als die deutsche.

Der Titel ist “Argentinien 1976”. Die instrumentale Unterstützung bei der Erstellung des Albums durch Mario Bock (Saxophon) – der Werner Lutz oft bei Auftritten begleitet – und Rüdiger Miller (Keyboard, Piano, Synthesizer, Orgel) ist bei den einzelnen Songs stimmig arrangiert und insgesamt eine große Bereicherung für die CD.

Aktueller Artikel Fremde in der Stadt - (CD) Werner Lutz
Fremde in der Stadt - (CD)
Art.Nr.: NOL-01690  
Im Zentrum des im März 2017 erschienenen Albums von Werner Lutz "Fremde in der Stadt" (eingespielt mit den Begleitmusikern Mario Bock (Saxophon) und Rüdiger Miller (Keyboards)...